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    „Auch wenn uns rechtsextrem eingestellte Patient*innen als schwierig erscheinen, sollten wir sie nicht anders behandeln als andere Patient*innen“

    18.12.2025

    Kerstin Sischka ist Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin und Delegierte der Psychotherapeutenkammer Berlin. Seit vielen Jahren arbeitet sie zu Radikalisierungsprävention und befasst sich mit den psychologischen Dynamiken extremistischer Weltbilder und deren Bedeutung für die psychotherapeutische Praxis. Als Leiterin des Projekts nexus, das an der Charité – Universitätsmedizin Berlin angesiedelt ist, berät sie Fachkräfte, die im Kontext rechtsextremer und islamistischer Radikalisierung arbeiten, sowie Ausstiegswillige und deren Angehörige.

    Beim Fachtag „Zwischen Heilauftrag und Haltung – Umgang mit rechtsextremistischen und verschwörungsideologischen Einstellungen in der Psychotherapie“, den die Psychotherapeutenkammer Berlin mit dem Interdisziplinären Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung e.V. (IZRD) am 28. Juni 2025 in Berlin veranstaltete, hielt Sischka einen viel beachteten Vortrag. Im Interview erklärt sie, warum Psychotherapeut*innen extremistisches Denken nicht vorschnell pathologisieren sollten – und wie sie auf demokratiefeindliche oder menschenverachtende Überzeugungen professionell reagieren können.

    Frau Sischka, beim Fachtag „Zwischen Heilauftrag und Haltung“ wurde unter anderem in den Workshops deutlich, wie herausfordernd es für Psychotherapeut*innen sein kann, eine tragfähige Beziehung zu Patient*innen mit demokratiefeindlichen Überzeugungen aufrechtzuerhalten. Ist es überhaupt möglich, in solchen Situationen neutral zu bleiben?

    Tatsächlich erleben viele Psychotherapeut*innen heutzutage, dass sich die tiefengreifenden Krisendynamiken auch in unseren Behandlungen zeigen und Patient*innen von Spaltungs- und Polarisierungsdynamiken erfasst werden können. Wenn Positionen geäußert werden, die in eine demokratiefeindliche oder rechtsextreme Richtung weisen, stehen wir als Psychotherapeut*innen vor der Herausforderung, den Menschen vor uns nicht vorschnell als „extremistisch“ – beispielsweise rechtsextrem – zu etikettieren. 

    Wie kann das in der Praxis gelingen?

    Wenn Patient*innen extreme politische Einstellungen in die Therapie tragen, lohnt es sich zunächst einmal, dies aus dem Blickwinkel eines Beziehungsgeschehens zu betrachten und zu fragen, warum sie das zu diesem Zeitpunkt der Behandlung tun. Warum steht ein Mensch so unter Druck, dass sich die politische Position gleich zu Beginn einer Behandlung, etwa im Erstgespräch manifestiert? Oder warum taucht dies plötzlich im Verlauf auf? Vor allem aber: Wie steht unser*e Patient*in selbst dazu? Ist er oder sie voll und ganz damit identifiziert oder zeigen sich Zweifel und Unsicherheiten? Was löst das in uns aus und was verändert sich dadurch in der Therapie? Kann man darüber in ein Gespräch kommen? Meist geht es nicht primär darum, den extremen politischen Inhalten etwas entgegenzusetzen - auch wenn es Situationen geben kann, in denen Grenzziehungen notwendig sind -, sondern mit den Mitteln unseres psychotherapeutischen Verstehens darauf zu antworten. Auch wenn uns rechtsextrem eingestellte Patient*innen als schwierig und herausfordernd erscheinen, sollten wir sie nicht anders behandeln als andere Patient*innen auch.

    Wie lässt sich mit extremistischen oder verschwörungsideologischen Aussagen im Therapieraum umgehen, ohne dabei das professionelle Setting zu gefährden?

    Wenn wir die politischen Einstellungen von Patient*innen als „extremistisch“ einschätzen, treffen wir damit eigentlich eine Art diagnostischer Aussage. Doch wie kommen wir eigentlich dazu? Wir sind als Psychotherapeut*innen keine Politikwissenschaftler*innen, Extremismustheoretiker*innen oder Verfassungsrechtler*innen. Ich möchte um Bedachtheit werben. Die wenigsten Menschen haben verfestigte, hermetisch geschlossene rechtsextreme Weltbilder -  viele tragen sehr widersprüchliche Positionen in sich, die von antidemokratischen und autoritären bis hin zu sehr humanen und weltoffenen Haltungen reichen können. 

    Um das professionelle Setting zu schützen, müssen wir auch politisch extreme Einstellungen im Sinne einer psychischen Position verstehen, die eingenommen aber auch wieder verlassen werden kann. 

    Warum ist das so wichtig?

    Durch Zuschreibungen landen wir schnell in einer Sackgasse: Eine Person ist rechtsextrem, also ist sie ein*e Rechtsextremist*in, also kann man nicht psychotherapeutisch mit ihr arbeiten, sondern muss sich politisch mit ihr auseinandersetzen. Wir geraten so in eine binäre, spaltende und polarisierende, letztlich antagonistische Logik, die die Behandlung zerstört. Dann wird Psychotherapie im schlimmsten Fall zu einer Kampfbeziehung zwischen zwei auf unterschiedlichen politischen Seiten stehenden Personen.

    In Ihrer Arbeit bei nexus sind Sie auch im Justizkontext tätig. Wie sieht diese aus? 

    Wir beraten oft Fachkräfte, die mit Menschen arbeiten, die Straftaten, darunter auch extremistisch und verfassungsfeindlich motivierte Taten, begangen haben. Darunter auch schwere Delikte, sogenannte Staatsschutzdelikte, die mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden, wenn Menschen etwa aufgrund der Unterstützung oder Mitgliedschaft in terroristischen Vereinigungen verurteilt werden. 

    Seit vielen Jahren bietet nexus in Berlin Fallbesprechungen für die sozialen Dienste der Justiz, insbesondere die Berliner Bewährungshilfe an, um einen Beitrag zum Fallverstehen bei dieser kleinen, aber aus sicherheitsbehördlicher und justizieller Sicht besonders relevanten Gruppe, zu leisten. 

    Welche Chancen – aber auch Hürden – ergeben sich für psychotherapeutische Deradikalisierungsarbeit im Rahmen von Bewährungshilfe oder Haftentlassung?

    Wir wollen Chancen einer Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit vergrößern. Ein Teil dieser Personen hat sich in destruktiven Gruppendynamiken bewegt oder ist tief in Ideologiewelten abgetaucht. Nicht alle, aber manche, haben auch Gewalttaten miterlebt oder selbst verübt. Das kann Traumata und eine Veränderung der Persönlichkeit mit sich bringen und einen Menschen nachhaltig belasten. Die sozialen Dienste der Justiz arbeiten hier mit Menschen, die psychisch oftmals schwer belastet sind und komplexe Bedarfe haben. Mit nexus machen wir zum einen Fachkräfteberatung. Teiils bieten wir inhaftierten Personen auch direkte Gespräche an, die bis zu längeren Behandlungen reichen können. Darin liegt eine Chance. Aber die Hürde ist sicherlich, dass wir auf die freiwillige Mitarbeit der Klienten angewiesen sind, die sich oft erst entwickeln muss. Lassen sich die Menschen darauf ein, können sie sehr davon profitieren.

    Wie lässt sich eine therapeutische Beziehung aufbauen zu Menschen, die ihre Taten ideologisch gerechtfertigt haben oder sogar Gewalt ausgeübt haben?

    Eine wesentliche Frage ist, ob es gelingt, ein Arbeitsbündnis mit einem Anteil im Patienten, in der Patientin aufzubauen, der dialog- und reflexionsbereit ist. Und diesen Anteil so zu stärken, dass eine Herauslösung aus destruktiven Gruppenprozessen, eine Zurücknahme der Gewaltbereitschaft zugunsten konstruktiver Formen der Konfliktaustragung und letztlich eine Flexibilisierung ideologischer Überzeugungen stattfinden kann, die realitätsbezogener sind. Nicht selten beginnt dies bei sehr basalen Grundlagen: Ist es für einen Menschen, der im extremistischen Kontext Taten begangen hat, möglich, sein Gegenüber – also etwa die Psychotherapeutin – nicht überzeugen oder missionieren zu wollen, sondern die Getrenntheit zwischen sich selbst und dem Gegenüber auszuhalten, und den Anderen überhaupt als Andersdenkenden und andersfühlenden Menschen anerkennen? Oder muss der Andere sehr schnell unter Druck gesetzt werden, gleich zu denken – und wird, wenn das nicht funktioniert, verworfen als jemand der sich „der Wahrheit verschließt“? Es ist sehr unterschiedlich, wie extremistisch radikalisierte Personen diese Getrenntheit aushalten können und ob sich diese für ein therapeutisches Arbeitsbündnis fruchtbar machen lässt. 

    Bei nexus arbeiten Sie im interdisziplinären Team zusammen. Welche fachlichen Perspektiven ergänzen sich besonders gut?

    Ich bin froh, dass wir bei nexus ein so vielfältiges Team aufbauen konnten. Denn extremistische Bewegungen sind sehr dynamisch, speisen sich auch gegenseitig und reiben sich an der Auseinandersetzung mit dem Staat bzw. lernen strategisch hinzu. So haben wir einen Monitoringexpert*innen im Team, der uns auf den aktuellen Stand bringt, was die sozialen Medien betrifft: Wie nehmen junge Menschen dies auf, wie sind die Wechselwirkungen zwischen Online- und Offline-Welt? Die psychoanalytischen Kolleg*innen können oft die klinischen Erfahrungen aus intensiven Langzeitbehandlungen einbringen. Über die psychoanaytiscehen Fachgesellschaften haben wir auch Zugang zu einer sehr reichhaltigen internationalen Fachdebatte. Und unsere psychiatrischen ärztlichen Kolleg*innen haben durch aufsuchende, stationsäqulivalente, intensivtherapeutische Hilfen bessere Voraussetzungen, auch sehr schwer erreichbare und vulnerable Personengruppen besser ansprechen zu können. 

    Fachkräfte in der Ausstiegsarbeit sind mit spezifischen Belastungen konfrontiert. Welche strukturellen oder institutionellen Bedingungen sind notwendig, um die Wirksamkeit dieses psychosozialen Arbeitsfeldes zu sichern?

    Aktuell gibt es in jedem der 16 Bundesländer mindestens eine Facheinrichtung der Distanzierungs- und Ausstiegshilfe, die oft bei zivilgesellschaftlichen Trägern, mitunter aber auch bei staatlichen Stellen angesiedelt ist. Dort arbeiten Fachkräfte mit sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergründen: Sozialarbeiter, Pädagogen, Polizeibeamt*innen, Kriminolog*innen, Politikwissenschaftler*innen, Islamwissenschaftler*innen. Diese sehr spezialisierten Teams arbeiten oft im Tandem, um eine Vereinzelung und Überforderung zu vermeiden. Es ist wichtig, eine Leitungsebene zu haben, die das Thema der psychosozialen Stabilität auf dem Schirm hat. Viele Träger entwickeln Sicherheitskonzepte. Mir erscheint vor allem wichtig, dass die nicht-staatlichen und staatlichen Ausstiegsprogramme noch stärker mit den Regelstrukturen verknüpft werden, damit Prävention und Ausstiegsorientierung als Arbeitsprinzipien integriert werden. Viele Akteure können dazu beitragen, dass radikalisierte Personen rechtzeitig erreicht werden: Schule, Jugendhilfe, soziale Arbeit, Polizei, Justiz, Beratungsstellen etc.

    An welcher Stelle sind dann Psychotherapeut*innen gefragt?

    Wenn solche Berufsgruppen in Kontakt mit stark psychisch belasteten, schwer erreichbaren, „schwierigen“ Personen kommen, die vielleicht auch Radikalisierungsdynamiken, herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, können wir fallspezifisch niedrigschwellige Rückkoppelungsmöglichkeiten anbieten, um schwierige Situationen zu besprechen oder konsiliarisch zu beraten. Das dient auch der psychosozialen Stabilität der in der Ausstiegsarbeit Tätigen. 

    Was wünschen Sie sich von der aktuellen Präventionspolitik – auch im Hinblick auf die Integration psychotherapeutischer Kompetenzen etwa in bestehende Ausstiegsprogramme?

    Dazu muss ich etwas grundsätzlicher werden: Dass es in Deutschland eine Landschaft von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Ausstiegshilfen gibt, ist eine Errungenschaft der zurückliegenden 20 Jahre der Demokratieförderung. In autoritären oder repressiven Regimen wäre so etwas nicht denkbar. Denn das Ganze ist an ein bestimmtes Demokratieverständnis einer freiheitlichen Gesellschaft gebunden, die es Menschen ermöglicht, verantwortlich für sich zu entscheiden – sich also auch für eine Abkehr von extremistischen Bestrebungen Sie dabei zu unterstützen, ist auch Demokratieschutz und dient einem friedlichen Zusammenleben. 

    Es braucht zwar eine politische Bekämpfung extremistischer Bestrebungen, aber es darf niemals darum gehen, Menschen zu bekämpfen. Es gilt an dem Gedanken festzuhalten, dass Menschen sich auch verändern können, und im besten Fall auch Verantwortung für ihre Taten übernehmen und der Gesellschaft etwas zurückgeben können. Wenn dieses Selbstverständnis in unserer Gesellschaft auch weiterhin einen Platz hat, kann sicherlich auch unsere Berufsgruppe dazu etwas beitragen.

     

    Das Interview führte Nicole Sagener.

    Schlagworte
    Verschwörungserzählungen
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