Berlin, 4. Juni 2025 Immer mehr heiße und trockene Tage, immer häufigere Hitzewellen: 2024 erlebte Europa mit einem Temperaturanstieg von 1,5 Grad das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kein anderer Kontinent erhitzt sich derzeit so schnell.
Die steigende Zahl an Hitzetagen bedeutet auch für Menschen aller Altersgruppen in Berlin eine immer größere Belastung. Denn Hitze gefährdet die körperliche genauso wie die psychische Gesundheit.
Das betrifft insbesondere eine Gruppe, die bei diesem Thema häufig aus dem Blick gerät: Kinder und Jugendliche. Sie reagieren besonders empfindlich auf hohe Temperaturen, ihr Körper ist noch nicht vollständig in der Lage, Hitze zu regulieren. Sie schwitzen weniger effektiv und dehydrieren schneller. Dadurch steigt das Risiko für Hitzschläge, Kreislaufprobleme. Auch bestehende Erkrankungen können sich dadurch verschlechtern.
Das gilt auch für die erfolgreiche Regulation psychischer Zustände. Unter Hitze verstärken sich psychische Belastungen bei Kindern. Reizbarkeit und Unruhe, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Aggressivität nehmen zu. Auch bei Jugendlichen werden Probleme wie depressive Verstimmung, sozialer Rückzug, emotionale Verletzlichkeit oder impulsives Verhalten durch Hitze verstärkt (APA, 2023).
Eva Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin:
Um die körperliche und psychische Gesundheit und eine gesundheitsförderliche Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in Berlin zu schützen, gilt es nun, präventive Angebote zu erarbeiten und notwendige Anpassungsmaßnahmen vorzunehmen. Es müssen kühlende bauliche Maßnahmen an Bildungseinrichtungen vorgenommen, die Begrünung und Verschattung von Spielplätzen und der Zugang zu kühlen Räumen für Jugendliche gewährleistet werden. Zudem sollte die Aufklärung von Eltern und Betreuungspersonal gefördert und die Einführung eines Hitzewarnsystems oder hitzefreien Tagen vorangetrieben werden.
Mit dem Umsetzen effektiver Hitzeschutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche kann psychischen Belastungen und psychischen Erkrankungen vorgebeugt werden. So können wir die körperliche und seelische Unversehrtheit unserer Kinder und Jugendlichen sicherstellen und die Grundlage für ein gesundes Aufwachsen und eine aktive gesellschaftliche Teilhabe legen.
Der bundesweite Hitzeaktionstag macht mit einer Vielzahl von Aktionen, Veranstaltungen und Fachsymposien auf die notwendige Vorsorge für extreme Hitzeereignisse aufmerksam. Er findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt.
Pressekontakt:
Nicole Sagener und Tobias Herrmann-Schwarz
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Psychotherapeutenkammer Berlin
E-Mail: presse@psychotherapeutenkammer-berlin.de
Mehr Informationen zum diesjährigen Hitzeaktionstag finden Sie auf der Kampagnenwebseite: https://hitzeaktionstag.de/