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Deutschland
In der SINUS – Jugendstudie von 2024 geben 55 Prozent der Schüler*innen im Alter von 14 bis 17 Jahren an, sich an ihrer Schule wohlzufühlen. Gleichzeitig – so ist hier zu lesen – berichtet eine Mehrzahl der Jugendlichen von unterschiedlichen Problemen in ihrem Schulalltag: Konflikte, Überforderung, Diskriminierung und Mobbing, mangelhafte Ausstattung der Schule und überforderte Lehrkräfte. Mit Hilfe von Freund*innen, Familienangehörigen und einzelnen Lehrer*innen sind viele Schüler*innen jedoch zuversichtlich, diesen Problemen begegnen zu können (Calmbach et al., 2024).
Das sind Zahlen, die optimistisch stimmen können und eine gute Resilienz der knappen Mehrheit der Befragten zeigen.
Wie aber geht es den anderen? Laut der Studie antworten 26 Prozent der Jugendlichen auf die Frage, ob sie sich an der Schule wohlfühlen, mit einem „es geht so“, 19 Prozent fühlen sich sogar unwohl. Angesichts der Tatsache, dass Schüler*innen einen Großteil ihres Tages in der Schule verbringen, erscheinen diese Ergebnisse wiederum besorgniserregend.
Der Schulalltag mit seinen vielfältigen Herausforderungen ist dabei ganz sicher nur ein Einflussfaktor auf die psychische Situation von Jugendlichen - Zukunftsängste im Zusammenhang mit Klimakatastrophen und Kriegen, Folgen des Lockdowns und der damit verbundenen Isolation während der Coronapandemie und mögliche Probleme im familiären Kontext können sich ebenfalls belastend auswirken.
Häufig zeigen sich emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten von Schüler*innen zuerst im Schulalltag.
Daher kommt den Lehrer*innen bei der Früherkennung von psychischen Auffälligkeiten und der Vermittlung von hilfreicher Unterstützung eine zentrale Bedeutung zu.
- Was brauchen Lehrer*innen, um sich im Umgang mit psychischen Problemen von Schüler*innen sicherer zu fühlen?
- Und welche Art von Austausch könnte im Falle von Psychotherapie zwischen Lehrer*in und behandelnden Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in sinnvoll und notwendig sein?
- Wie sinnvoll wäre es, Psychotherapie direkt an den Schulen zu implementieren?
- Welche Kenntnisse über mentale Gesundheit sollten Schüler*innen vermittelt werden, um den Herausforderungen des Lebens einschließlich des Schulalltags besser begegnen zu können?
Der Ausschuss Kinder-und Jugendlichenpsychotherapie der Psychotherapeutenkammer Berlin möchte Sie einladen, sich im Rahmen eines Fachtages am 14.11.2024 an dieser Auseinandersetzung zu beteiligen und gemeinsam zu diskutieren.
Die Veranstaltung wird in den Räumen der Kammer stattfinden. Die Teilnahme an der Veranstaltung wird mit 3 Fortbildungspunkten zertifiziert.
Anmeldungen bitte bis zum 28.10.24 über unser Formular am Ende dieser Seite.
Ablauf:
14.00 Uhr – 14.15 Uhr Begrüßung
Eva Schweitzer-Köhn (Präsidentin der PtK Berlin)
14.15 Uhr – 14.45 Uhr „Mehr Psychologie an Schulen - die Rolle interkultureller Kompetenz.“
Dr. Meltem Avci-Werning
14.45 Uhr – 15.00 Uhr Fragen/Diskussion
15.00 Uhr – 15.30 Uhr „Inklusion macht Schule“ – Zusammenarbeit von Psychotherapeut*innen und Pädagog*innen (senatsfinanziertes Inklusionsprojekt des SPZ Friedrichshain an Berliner Schulen über den Verein Frieda e.V.)
D. Geigenmüller / Nina Fiebig
15.30 Uhr-15.45 Uhr Fragen/Diskussion
Pause 25 min
16.10 Uhr – 16.40 Uhr Die Berliner Inklusion aus Sicht eines Neuköllner Sekundarschulleiters Inklusiv bergauf oder inklusiv bergab?
Detlef Pawollek
16.40 Uhr – 16.55 Uhr Fragen/Diskussion
Pause 15 min
17.10 Uhr – 17.55 Uhr „Psychischen Belastungen von Schülerinnen und Schülern in Schule und Unterricht kompetent begegnen“
Prof. Dr. Julian Schmitz (Teilnahme online)
18.00 Uhr – 18.30 Uhr Podiums-Diskussionsrunde
Moderation: Jacqueline Moreau
Referent*innen:
Dr. Meltem Avci-Werning
Dr. rer. nat. Dipl.Psych., Psychologische Psychotherapeutin (VT), systemische Supervisorin und Organisationsberaterin. Seit 1998 schulpsychologische Dezernentin (Regionales Landesamt für Schule und Bildung, Hannover, Niedersachsen)
Nina Fiebig
Lehrerin und Sonderpädagogin der Zille-Grundschule (Berlin Friedrichshain)
Diemut Geigenmüller
Psychologische Psychotherapeutin (VT), seit 2010 leitende Psychologin im Sozialpädiatrischen Zentrum Berlin Friedrichshain
Jacqueline Moreau
Psychologische Psychotherapeutin (AP, TP) mit Zusatzfachkunde Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, leitet seit 9/2023 den Ausschuss für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie der PtK Berlin
Detlef Pawollek
Ausbildung zum Werkzeugmacher, Grundstudium der BWL, Lehramtsstudium an der FU und TU Berlin; seit 1993 mit kurzer Unterbrechung im Berliner Schuldienst, seit 2006 in der Funktion eines Schulleiters
Prof. Dr. Julian Schmitz
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (VT), promovierte in Klinischer Kinder- und Jugendpsychologie, seit Sommersemester 2016 Professur für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig
Eva Schweitzer-Köhn
Psychologische Psychotherapeutin (TP), seit 2021 Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin
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