Eine neue Studie der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) zeigt: Trotz ausreichender oder sogar überdurchschnittlicher Personalausstattung erhalten Patient*innen in der Erwachsenenpsychiatrie im Schnitt rund 25 Minuten Einzelpsychotherapie pro Woche – nur die Hälfte der angestrebten 50 Minuten. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird das Mindestziel von 100 Minuten mit durchschnittlich 90 Minuten ebenfalls verfehlt.
Als Gründe nennt die BPtK eine hohe Leistungsverdichtung, gestiegene bürokratische Anforderungen sowie veraltete Vorgaben aus der Psychiatrie-Personalverordnung, die den tatsächlichen Zeitaufwand für komplexe Behandlungsverläufe nicht mehr abbilden. Gefordert werden daher mehr psychotherapeutisches Personal, deutliche Bürokratieentlastung und eine entschieden vorangetriebene Digitalisierung in den Kliniken.