Berlin, 19. September 2025 - Die Psychotherapeutenkammer Berlin unterstützt den globalen Klimastreik am 20. September 2025 und ruft dazu auf, sich für Klimagerechtigkeit und ein Ende der staatlichen Förderung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe einzusetzen.
Während die physischen Gesundheitsrisiken des Klimawandels bereits intensiv erforscht wurden, stehen die psychischen Auswirkungen bislang weniger im Fokus. Die bisherigen Studien legen jedoch nahe: Sowohl akute Belastungen infolge von Naturkatastrophen als auch längerfristige klimatische Veränderungen wie Hitzewellen oder Dürreperioden und die damit verursachten sozialen Zerrüttungen können erhebliche Folgen für die psychische Gesundheit auch der Menschen in Berlin haben.
Gleichzeitig kann bereits das Bewusstsein um die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel emotionale Reaktionen wie Angst, Trauer oder Ohnmachtsgefühle hervorrufen.
Zunahme psychischer Belastungen infolge der Klimakrise
Eva Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin:
Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf alle Lebensbereiche der Menschen aus. Als Interessenvertretung der approbierten Psychotherapeut*innen in Berlin sehen wir uns in der Verantwortung, auch auf die weitreichenden psychischen Folgen der Klimakrise aufmerksam zu machen. Denn steigende Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse, Umweltzerstörung und daraus resultierende soziale und ökonomische Unsicherheiten sind Faktoren, die mit einer Zunahme psychischer Belastungen, psychischer Erkrankungen und erhöhter Mortalität in Verbindung gebracht werden.
Kinder, ältere Menschen und psychisch Erkrankte besonders betroffen
In der psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland werden klimabezogene Sorgen, Ängste und psychische Belastungen zunehmend sichtbar.
Insbesondere vulnerable Gruppen wie Kinder und Jugendliche, ältere Menschen oder bereits psychisch Erkrankte sind von den Auswirkungen der Klimakrise in besonderem Maße betroffen. Psychotherapeut*innen leisten hier einen wichtigen Beitrag: Sie begleiten Menschen im Umgang mit Klimaängsten und anderen psychischen Belastungen im Zusammenhang mit der Klimakrise. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Ursachen des Klimawandels entschieden zu bekämpfen und wirksame sowie nachhaltige Maßnahmen zum Schutz des Klimas umzusetzen. Klimaschutz ist Menschenschutz! Wenn wir das Klima schützen, schützen wir die Menschen, so Eva Schweitzer-Köhn.
Die Psychotherapeutenkammer Berlin engagiert sich unter anderem im Rahmen einer Klima-AG zum Thema Klimakrise und psychische Gesundheit.
Pressekontakt:
Nicole Sagener und Tobias Herrmann-Schwarz
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Psychotherapeutenkammer Berlin