Zur Woche der Seelischen Gesundheit fordert die Psychotherapeutenkammer Berlin mehr nachhaltige Maßnahmen zur Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.
Berlin, 10. Oktober 2025 - Anlässlich der bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit macht sich die Psychotherapeutenkammer Berlin für die psychische Stärkung der Gesellschaft und die dafür notwendige Vermittlung von Zuversicht, Resilienz und Flexibilität stark.
„Psychische Gesundheit betrifft Menschen in jedem Alter und sollte durchgängig – von der Kindheit bis ins hohe Alter – thematisiert und gefördert werden“, sagt Eva Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin.
Die psychischen Bedürfnisse junger Menschen im Fokus
Die diesjährige Woche der Seelischen Gesundheit steht unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“. Die bundesweite Aktionswoche, die vom 10. bis 20. Oktober stattfindet, legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote und nimmt insbesondere die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick.
Die vergangenen Jahre waren für Kinder und Jugendliche herausfordernd. Um die psychische Ge-sundheit von jungen Menschen steht es auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich schlechter als davor. Das zeigen etwa die Ergebnisse der sechsten und siebten Befragungsrunde der COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Studien zeigen wachsende psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen
Auch aktuelle Studien zu Schüler*innen und Studierenden belegen, dass die psychische Gesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen zunehmend beeinträchtigt ist. So zeigt das vierte Mental-Health-Barometer: Fast die Hälfte der befragten Studierenden in Deutschland und Österreich kämpft mit psychischen Belastungen. Nach Angaben des Health and Work Barometers der Techniker Krankenkasse Deutschland sind angehende Schulabsolvent*innen psychisch stark belastet: Mehr als ein Viertel der Schulabsolvent*innen ist emotional erschöpft, so die Studie.
„Weltweite Krisen wie der Klimawandel, politische Instabilität und wirtschaftliche Unsicherheit wirken sich zunehmend negativ auf das psychische Wohlbefinden von Kindern und jungen Erwachsenen aus. Viele von ihnen erleben Zukunftsängste, fühlen sich überfordert oder hilflos angesichts komplexer globaler Herausforderungen. Darum ist es von zentraler Bedeutung, junge Menschen frühzeitig zu stärken – durch eine bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgung, ausreichende psychosoziale Angebote sowie Bildung, die psychische Gesundheit mitdenkt und fördert“, sagt Eva Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin.
Die Psychotherapeutenkammer Berlin weist auf die zunehmende Bedeutung einer breiten Aufklärung sowie nachhaltiger Maßnahmen zur Prävention psychischer Erkrankungen hin. Der Fokus liegt auf frühzeitiger Unterstützung, dem Abbau von Stigmatisierung und der Förderung von Resilienz in unserer Gesellschaft.
„Die Förderung psychischer Gesundheit sollte in allen Lebensbereichen systematisch verankert werden – von frühkindlichen Bildungseinrichtungen über Schulen und Hochschulen bis hin zu Arbeitsstätten. Auch in politischen Entscheidungsprozessen und im öffentlichen Diskurs muss das Thema stärker berücksichtigt werden. Dazu muss gehören, Kinderarmut wirksam zu bekämpfen und eine wirkliche Chancengerechtigkeit zu schaffen – denn gesellschaftliche Missstände belasten die psychische Gesundheit. Eine gezielte Stärkung der seelischen Gesundheit trägt nicht nur zum individuellen Wohlbefinden bei, sondern auch zur gesellschaftlichen Stabilität“, betont Eva Schweitzer-Köhn.
Die Psychotherapeutenkammer Berlin, die rund 6.500 approbierte Psychotherapeut*innen im Land Berlin vertritt, engagiert sich im Rahmen verschiedener Gremien für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen - unter anderem mit dem Ausschuss Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, der Kommission KJP Prävention, die ein psychotherapeutisches Präventionskonzept für Kinder und Jugendliche entwickelt sowie mit der Kommission KJHG, die sich für den Erhalt und Ausbau von Psychotherapie im Rahmen der Jugendhilfe nach SGB VIII einsetzt.
Zur Woche der Seelischen Gesundheit:
Die Woche der Seelischen Gesundheit findet vom 10. bis 20. Oktober bundeweit statt. Die Aktionswoche 2025 steht unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft” und legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote in ganz Deutschland. Insbesondere werden hierbei die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick genommen. Nähere Informationen finden Sie auf seelischegesundheit.net.
Hinweis zur Statistik:
• COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
• Mental-Health-Barometer 2024
• Health and Work Barometers der TK
Informationen für Betroffene und Angehörige:
• Der Berliner Krisendienst bietet telefonische Beratung und Unterstützung in psychischen Krisen an.
• Betroffene und Angehörige finden auf der Internetseite der Psychotherapeutenkammer Berlin hilfreiche Informationen.
• Auch die Stadt Berlin informiert zum Thema Seelische Gesundheit und bietet eine Übersicht über weitere psychosoziale Nothilfenummern in Berlin.
• Bei akuter Gefahr oder in Notfällen (z. B. drängende Suizidgedanken, Selbst- oder Fremdgefährdung) rufen Sie bitte den Notruf 112 oder die Polizei 110 an!
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Pressemitteilung: Stigmata abbauen und Resilienz fördern

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